In den letzten Tagen habe ich mich im Anfertigen von eigenen Stoffmustern versucht. Ich zeige euch gerne wie ich vorging und was dabei herausgekommen ist.
1. Die Stempel
Ich habe sie selbst hergestellt mit Linolschnitt-Messern und einem überdimensionierten Radiergummi. Der Radiergummi lässt sich viel leichter schneiden als Linol, dadurch sind feinere Formen möglich. Was allerdings gar nicht einfach ist: Den Gummi danach zuzuschneiden und so mehrere kleine Stempel daraus zu machen. Kein Wunder, wenn der Gummi mehrere Zentimeter dick ist. Dafür brauchte ich eine Säge…
Zusätzlich verwendete ich noch einen Weinkorken als zweiten Stempel, um bunte Punkte aufzutragen. Für diesen Zweck eignen sich auch Wattestäbchen oder was ihr gerade in die Finger bekommt!
2. Die Farben
Ich verwendete flüssige Stoffmalfarben. Es gibt zwei verschiedene Farben: "Normale" und solche für dunklere Stoffe. Die normalen Farben sind eher lasierend, das heisst die Stofffarbe schimmert durch, wodurch gelbe Farbe auf blauem Stoff z.B. grün wirken kann. Die anderen sind höher pigmentiert, dadurch behalten die Farben eher ihre eigene, nun ja, Farbe. Da ich auch auf dunklen Stoff druckte, entschied ich mich für die Stofffarben für dunkle Stoffe.
Übrigens werden die Farben während des Trocknens heller und deckender, also keine Angst, wenn die Farbe am Anfang nicht wie gewünscht aussieht:
Die Farbe nass und trocken |
3. Farbauftrag
Die Farben verteilte ich zum Drucken dann auf separate Platten, damit sie gut zugänglich sind und sich nicht vermischen. Und wie bringt man jetzt die Farbe am besten auf den Stempel? Indem man den Stempel einfach in ein Häufchen Farbe tunkt? Also wirklich! So habt ihr zwar jede Menge Farbe auf dem Stempel, aber auch jede Menge Geschmiere. Indem man sie mit einer Druckwalze auf den Stempel überträgt? Das war meine erste Idee, da dies beim Drucken so üblich ist. Aber die Farbe wird dadurch zu dünn aufgetragen und druckt nur durchscheinend. Das ist zwar ebenfalls hübsch, war aber nicht der Effekt, den ich erreichen wollte und wäre auf den bunteren Stoffen auch gar nicht zur Geltung gekommen. Dann vielleicht mit einem Pinsel auftupfen? Jetzt kommen wir der Sache schon näher! So bekommt man tatsächlich genug Farbe auf den Stempel, die Farbe ist aber etwas unregelmässig verteilt. Am besten ging es, die Farbe mit einem Schwamm auf den Stempel aufzutupfen. Darauf hätte ich schon früher kommen sollen, denn wenn man Stoff mit Schablonen bedruckt (vielleicht zeige ich das auch mal), verwendet man ebenfalls Schwämme.
Drucken mit Walze oder Schwamm (Draufklicken, um den Unterschied besser zu sehen) |
4. Das Drucken
Vorsichtig… Die Stempel nicht kippen oder abrollen… Schön gerade aufsetzen und wieder wegnehmen… Und laaaangsam… Mit Stempeln zu drucken ist eine zeitaufwändige Methode. Ich bedruckte jeweils ca. 50 x 50 cm und hatte dafür je nach Motiv etwa eine halbe Stunde. Aber ich mag, wie die Stoffe herausgekommen sind. Sie haben ein eindeutig "selbstgemachtes" Aussehen. Dadurch schaue ich sie gerne von nah an, denn keine zwei Muster sind gleich.
Die Ergebnisse:
Good evening!
In the last few days I made some attempts with printing on fabrics with stamps. Now I'd like to show you how I made it and what the results where.
1. The stamps
I made them myself with linocut knives and an extra large eraser. Erasers are easier to cut than linoleum, therefore you can cut finer shapes. But what isn't easy at all is cutting the one big eraser into smaller ones for getting smaller stamps because it is several cm thick. I needed a saw for that… Additionally I used a cork as a second stamp, for making dots. You can also use cotton buds for that, or anything you have at hand.
2. The paint
I used liquid fabric paint. There are two types: the "normal" paint and paint for darker fabrics. The normal inks will let the colour of the fabric shine through. That's why a yellow paint on blue fabric can appear green. The other paint has more pigments. That's why it will keep its original colour. As I also wanted to print on darker fabrics I bought the paints for darker fabrics.
By the way: The colours will become brighter while they dry so don't panic if the colour doesn't look like it's supposed to at the beginning.
3. Applying the paint
I put the paint on separate plates so they wouldn't mix. And now, how to get them from there on to the stamp? Just dipping the stamps in the paint? Come on! You would certainly get a lot of paint but also a real mess. By applying them with a roller? That was my first bet, as it is usual in printing. But the colour layer is too thin and prints semitransparent. This can look lovely, but it wasn't the look I was aiming for and wouldn't work on the more colourful fabrics. Dabbing the paint with a brush? You could do that, you get enough paint on the stamp like that but it still looks uneven. For me the best solution was to dab it with a sponge. Sponges are also used if you print on fabrics with stencils so I should have gotten that idea earlier.
4. Printing
Careful… Don't roll the stamp… place it evenly… and sloooowly…. Printing with stamps is a rather time-consuming method. It took me about half an hour for 50 x 50 cm of fabrics. Imagine what this would mean for a whole metre or even three! But I like the way it looks. There's a unmistakably "handmade" look which makes me want to look at it closer because no two prints are ever the same.