Montag, 24. Februar 2014

Neues Layout: Schrank im Weltall

Ihr Lieben!

Endlich konnte ich mich zu einem akzeptablen Layout für meinen Blog durchringen. Et voilà: Neue Farbgebung, neuer Header, natürlich selbstgemacht. Das fand ich nicht nur notwendig, um den Blog allgemein aufzuhübschen, sondern auch um den Blog-Namen etwas weniger willkürlich erscheinen zu lassen (ohne dabei aber all zu viel erklären zu wollen. Verdammte Künstler!). Ausserdem macht das Bild darauf aufmerksam, dass Raumflugkörper in historischen Kupferstichen bisher überaus schlecht vertreten sind, indem es eben solchen nachempfunden wurde. Ich hoffe, es gefällt euch.

Einen schönen Abend wünsche ich
Eta Carina



Hello my dears

I finally got myself to create an acceptable layout for this blog. Et voilà: New colours, new header, all finely handmade. I found this necessary not only to make my blog look better and more "personalized". I also wanted my blog's name to appear a little less random (but without having to explain too much. Bloody artists!) Additionally, I wanted to raise awareness for the fact that spacecrafts are terribly under-represented in historical engravings, therefore (more or less) imitating engraving by drawing. I hope you enjoy it.

Have a nice evening
Eta Carina

Dienstag, 18. Februar 2014

Mittelalterliches Überkleid

Hallo zusammen!
Endlich habe ich etwas längst Überfälliges angepackt: Die Überholung meiner Mittelalter-Garderobe. Diese entspricht nicht mehr ganz meinen Vorstellungen. Früher nähte ich mir Kleider für Mittelaltermärkte eher nach dem Motto "des passt schon". Mittlerweile möchte ich mir aber gerne ein Grundwissen über historische Kleidung aneignen und betrachte darum gerne Bilder aus dieser Zeit, um mir vorzustellen, wie das wohl ausgesehen haben könnte. Oder vielleicht habe ich es auch bloss satt, im Hochsommer in einem engen Baumwollkleid zu verschmachten… Nach wie vor nehme ich mir aber die Freiheit heraus, da und dort zu interpretieren, wie ich will. Oder wie ein Freund von mir zu sagen pflegt: "deine Zähne sind auch nicht authentisch mittelalterlich!"
So oder so: Ich gehe von oben nach unten vor und beginne mit dem Auffälligsten, der Oberbekleidung. Deshalb nähte ich mir ein ärmelloses Überkleid, auch Suckenie genannt. Ärmellose Gewänder findet man während dem gesamten Mittelalter und in allen Schichten. So weit, so einfach? Nicht ganz…

Die Recherche:
Das ärmellose Überkleid veränderte sich mit der Mode. Es wurde im 12. Jahrhundert zunächst körpernah getragen (wie bei meinem Kleid). Ab dem 13. Jahrhundert werden die Kleider weit und fliessend, so wie in diesem Bild aus dem Codex Manesse:

Für eine grosse Auflösung auf die Bildquellen
(weiter unten) klicken

Danach wurden die Kleider wieder enger. Dazu kamen mancherorts tiefe Armlöcher, auch "Teufelsfenster"genannt, da sie Einblicke auf die Figur der Frauen unter dem Überkleid zuliessen.



Einen kompakten und hilfreichen Überblick über mittelalterliche Mode findet ihr übrigens hier:
http://www.gewandung.de/gewandung_entwicklung.shtml
Auf dieser Seite fand ich auch das Bild, das mir als Modell diente. Letztlich sollte es ein Kleid aus dem 12. Jahrhundert werden, wie die jeweils zweiten Figuren von links auf diesem Bild:



Das Kleid soll also etwa wadenlang sein, so dass man das Unterkleid gut erkennt, relativ eng anliegen und mit einer breiten Borte abgeschlossen werden. Sowohl weite wie auch enge Ärmel lassen sich damit gut kombinieren.

Bildquellen von oben nach unten:
Codex Manesse, ca. 1305
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/b6/Altstetten.jpg
Turin-Mailänder Stundenbuch, ca. 1420
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/50/Meister_%27G%27_des_Turin-Mailänder_Gebetbuches_001.jpg
Altarbild des hl. Johannes (Ausschnitt), Hans Memling, ca. 1475
http://www.lib-art.com/imgpainting/4/9/13794-st-john-altarpiece-hans-memling.jpg
Landgrafenpsalter, ca. 1210
http://digital.wlb-stuttgart.de/filegroups/psalnofeh_351035532/max/00000368.jpg


Das Kleid:






  

Das Kleid ist aus dünnem Wollstoff genäht. Es besteht im Wesentlichen aus Rechtecken und Dreiecken, wie hier beschrieben:
http://www.gewandung.de/gewandung_schnitt_prinzip.shtml
Die seitliche Schnürung ist eine Eigeninterpretation von mir, da mein Vorlagebild darüber keinen Aufschluss gibt. An diesem Punkt bin ich auch nicht ganz zufrieden, da das Kleid etwas enger ausgefallen ist als ich es mir vorgestellt hatte. Als nächstes werde ich eine breite Borte für den Saum anfertigen. Danach nähe ich ein neues Unterkleid. Aber davon dann zu einem späteren Zeitpunkt.

Alles Gute
Eta Carina


Hey there!
I finally got round to begin with something I wanted to do for quite some time: The overhaul of my medieval wardrobe. My medieval dresses don't live up to my expectations anymore. When I started sewing for medieval fairs, my motto was "this will do quite fine" and I think it did, more or less. But now I want to learn more about the history of fashion. I like to look at pictures of that period and imagine what the clothes depicted might have looked like in reality. Or maybe I'm just fed up with sweating in a cotton dress in summer… But I'm still free to make my own interpretations of what I see. Or as a friend of mine put it: "Your teeth will never look authentically medieval".
However, I work my way from the outside to the inside and began with what is most striking: The outer garment. I sewed a sleeveless overdress, which is also called "suckenie". Sleeveless dresses can be found during the whole medieval period and in all classes. So it's pretty easy, isn't it? Not quite...

Research:
The dress changed with the fashion. It was worn close-fitted in the 12th century (like the dress I made). From the 13th century on it was rather loose and flowing, like in the pictures of the Codex Manesse (first picture). After that clothes became more fitted again. They sometimes had deep armholes as well. Those armholes where called "devils windows", because you could clearly see the bodyshape of the women who wore them (pictures 2 and 3).
There's a short and helpful overview about medieval fashion on this site:
http://www.gewandung.de/gewandung_entwicklung.shtml

There I found the picture I used as a guideline for my dress. It's from the 12th century. I wanted my dress to look like the ones of the figures that are both second from the left (picture 4). It should end at the calves so the underlying dress would show well, be cut to the figure and end with a broad border. Both narrow and wide sleeves fit well with that dress.

Sources:
Picture 1: Codex Manesse, ca. 1305
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/b6/Altstetten.jpg
Picture 2: Turin-Mailänder Stundenbuch, ca. 1420
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/50/Meister_%27G%27_des_Turin-Mailänder_Gebetbuches_001.jpg
Picture 3: Altarbild des hl. Johannes (Ausschnitt), Hans Memling, ca. 1475
http://www.lib-art.com/imgpainting/4/9/13794-st-john-altarpiece-hans-memling.jpg
Picture 4: Landgrafenpsalter, ca. 1210
http://digital.wlb-stuttgart.de/filegroups/psalnofeh_351035532/max/00000368.jpg

The dress is made of thin wool. It is composed more or less of triangles and rectangles. I followed this description:
http://www.gewandung.de/gewandung_schnitt_prinzip.shtml

The lacing on the side is my own interpretation. It is a little bit too tight for my taste. But all in all I'm content. Next I'll make the border. After that I'll sew a new underdress. But I will tell you more about this in another post.

All the best
Eta Carina