Dienstag, 21. Februar 2017

Weste

Hallo

Vor einiger Zeit hatte ich ja Knickerbocker genäht und gefunden, dazu müsste eigentlich eine Weste her. Diesmal wollte ich aber mal kein ganz neues Kleidungsstück nähen, sondern einfach ein Bestehendes abändern. Weil ich keinen passenden Stoff hatte und weil ich natürlich auch dachte, damit Zeit zu sparen. Das stimmte dann aber nur halb. Zwar musste ich natürlich viel weniger nähen, aber bis ich eine geeignete Weste gefunden hatte, dauerte es ein Weilchen. Zuerst wollte ich eine Weste ändern, die ich als Kind getragen hatte. Als ich mit Auftrennen begann, löste sich der Stoff aber praktisch in meinen Händen auf. Also kaufte ich eine Weste in einem Brockenhaus. Die war aber anders aufgebaut und ich war ratlos, wie ich sie am besten umändern sollte. Ausserdem hätte ich so viel Stoff wegschneiden müssen, dass auch Teile der Taschen weggefallen wären. Schliesslich überliess mir mein Bruder eine Weste, die er nicht mehr trägt. Die war einfach aufgebaut und nicht sooo viel zu gross, so dass ich gut damit arbeiten konnte.
Sie war vor allem zu lang, also musste ich an den Schultern kürzen. Dann war sie auch noch etwas zu breit, so dass ich auch die Seitennähte enger machen musste. Anfangs passte sie mir so:

Ausgangslage
Als erstes machte ich die Schultern. Dafür musste ich ziemlich viel Stoff wegschneiden und auch den Halsausschnitt neu zuschneiden.


Dann ging es ans Neu-Zusammennähen. Und nun ist es ja so, dass Westen gefüttert sind, also eigentlich aus zwei aneinandergenähten Westen bestehen. Wenn man also etwas ändert, macht man das immer doppelt: Einmal am Aussenstoff, einmal am Innenstoff. Und weil Aussen- und Innenstoff ja verstürzt und zusammengenäht sind, muss man diese Nähte auch zuerst noch weiter aufmachen, damit man die Innenseite nach aussen drehen kann. Das war bei den Schultern keine grosse Sache.

Die neuen Schulternähte
Bei den Seitennähten war es dann schon aufwändiger, weil man die Nähte so fest auftrennen muss, dass man die ganze Weste durch die Öffnungen hindurchziehen kann (Ich hoffe, ihr könnt mir einigermassen folgen). Jedenfalls machte ich die Seitennähte folgendermassen: Ich trennte die Nähte unten und bei den Armlöchern auf, kehrte die Innenseite nach aussen und nähte dann die Seitennähte enger, auch wieder zuerst beim Aussenstoff und dann das selbe nochmals mit dem Innenstoff.

Auftrennen unten und im Armloch

Die Innenseite der Weste mit den Seitennähten, die geändert werden sollen.
Das sind nicht viele Arbeitsschritte. Bis alles passte, hatte ich die Weste aber einige Male gewendet, genäht, wieder gewendet, anprobiert, wieder gewendet, neu genäht, wieder gewendet...
Als ich dann zufrieden war, nähte ich alle aufgetrennten Nähte wieder zu, wie hier beim Halsausschnitt:

Halsausschnitt
Jetzt passt die Weste meinem Bruder wohl nicht mehr, dafür habe ich jetzt wieder etwas Neues zum Anziehen.

Alles Gute
Eta Carina

Die angepasste Weste


Hallo

Some time ago I sewed some Knickerbocker and found they would go nicely with a vest. But I didn't want to sew an entire new vest but just make changes on an already existing one. I wanted to do it like this because I didn't have any good fabric and I guessed I could save time. This turned out to be only half-true. Of course I spent a lot less time sewing, but it took quite some time until I had found a good vest to change. I first wanted to use a vest I had since I was a child. But when I started to undo the seams the fabric almost fell apart in my hands. So I went to a thrift store and bought a vest second-hand. But this one was sewed in a very complicated way and I was unsure how to change it at all. And it was also quite big and I would have had to make the pockets smaller. In the end my brother gave me an old vest he didn't wear anymore. Its pattern was simple and it wasn't too much too big for me, so this one was perfect to work with.
Mainly I had to make it shorter, so I made changes on the shoulders. It was also a bit too loose on the waist, so I also made it more narrow. On the first picture you can see how it fit me at the beginning.

I started with the shoulder seams. I had to cut away a lot of fabric and I also had to change the shape of the neckline there.

Then I sewed it back together. You know, vests are lined. That means you really have two vests sewn together. So when you want to make a change, you always do it twice: Once on the outside and once on the inside. And as the inside-fabric and the outside-fabric are sewn together, you have to cut apart those seams a little first, so you can turn the inside out. This wasn't a big deal at the shoulders.

The side seams where more time-consuming, because I had to open the seams wide enough to pull the entire vest through the openings, so I could turn the inside out (I hope you can still follow me). Anyway, this is how I made the side seams: I opened the seams at the armholes and at the bottom, turned the vest inside out and sewed the side seams closer to the body, both on the outer and the inner fabric.

So it doesn't take a lot of steps to change a vest, really. But until everything fit I turned the vest over, sewed, turned it back, tried it on, turned it over, sewed again and turned it back again quite a few times...
When I was satisfied I finally closed all the open seams again, like at the neck.

I suppose it won't fit my brother anymore, but now I have something new to wear.

All the best
Eta Carina


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen