Sonntag, 10. September 2017

Leinen-Shorts

Hallo wieder einmal

Während es draussen regnet, möchte ich euch ein eher sommerliches Nähprojekt zeigen. Und zwar habe ich mir Leinen-Shorts genäht, nach der Form einer Hose, die ich schon hatte. Das kam so: In den Sommerferien löste sich leider eine meiner Lieblingshosen endgültig in ihre Einzelteile auf (Tote-Hosen-Witz bitte hier einfügen). Meine Sommerhose! Meine sexy-Archäologin-auf-Dinosaurier-Jagd-Hose! Es war wirklich schade. Darum habe ich die Hose einfach nachgenäht.

Das ist die Original-Hose:

Die Originalhose

Risse an der Hose

Das ist die neue Hose, nachgenäht mit Leinenstoff, den ich noch von meiner Cotta übrig hatte:



Ich habe die Hosen etwas vereinfacht: weniger Knöpfe, einfacherer Bund und keine "Tasche-in-der-Tasche" (Zu sehen links oben auf dem ersten Foto. Google verrät übrigens, dass diese erstmals bei Jeanshosen auftauchten, damit man die Taschenuhr darin verstauen konnte. The more you know...) Die Form ist aber so ziemlich die Selbe. Ich bin recht zufrieden, wie die Hose herausgekommen ist. Mir gefällt vor allem das Material und die Farbe. So darf der Sommer faaast nochmals zurückkommen. Oder... vielleicht doch besser nicht.

Ich gehe jetzt nicht gross darauf ein, wie ich das Schnittmuster von der alten Hose übertragen habe (man faltet die Hose, so dass das eine Teil für die Vorderseite gut sichtbar ist, legt Schnittmusterpapier darüber, paust es ab, macht das Selbe bei der Rückseite, misst nach, korrigiert, schneidet die Teile zu, näht sie zusammen, merkt, dass das wohl doch nicht so genau war und probiert es nochmals...)

Stattdessen zeige ich euch eine spezielle Naht, die bei meinen Hosen verwendet wurde: Die Kappnaht. Kappnähte werden v.a. bei Jeanshosen häufig benutzt, weil sie sehr stabil sind. Wenn ihr irgendwo an einer Hose eine doppelte Naht habt, die sich etwas wölbt, ist das eine Kappnaht. Bei meinen Hosen ist es die V-förmige Naht über den Taschen:

Kappnaht (über den Taschen)

Und so funktioniert es: Die Teile, die mit einer Kappnaht verbunden werden sollen, brauchen etwas mehr Nahtzugabe als gewöhnlich: ca. 2 cm Nahtzugabe. Sie werden dann links auf links zusammengenäht.

Kappnähte nähen

Dann schneidet man die eine Nahtzugabe zurück auf etwa einen halben Zentimeter.

Obere Zugabe zurückschneiden

Die längere Nahtzugabe wird dann einmal zur Hälfte gefaltet. Dann wird die kleinere Nahtzugabe in die grössere "eingepackt". Wenn ihr diesen Schritt nicht versteht, gibt es bei http://www.schneidern-naehen.de/kappnaht eine Anleitung mit Zeichnungen.

Umfalten und bügeln

Das Ganze wird dann gebügelt, festgesteckt und knappkantig festgenäht. Das war's schon!


Liebe Grüsse
Eta Carina



Hello again

It's rainy outside today, but I'd like to show you a rather summerly sewing project. I made myself some linen shorts, based on shorts I already owned. And that's because one of my favourite trousers fell apart during our summer holidays. My summer shorts! My sexy-archeologist-on-dinosaur-hunt-shorts! It was really a pity. So I decided to copy those shorts.

You can see the original trousers on the first two pictures. The new shorts are the ones on picture 3 and 4. I made them out of some linen I had left from my Cotta.

I simplified my new shorts: There are less buttons, a simpler waistband and no "pocket-inside-the-pocket" (like on the upper left on the first photo. By the way, Google just told me these kind of pockets where invented for jeans, to carry pocket-watches. The more you know...)
The general cut remains the same. I'm quite happy how it turned out. I love the material and the colour. I aaaalmost wished summer could come back again. But maybe better not.

I won't explain in detail how to make a pattern out of existing garments (fold the shorts so the upper piece is well visible, lay the paper on it, trace the outlines, do the same for the backside, measure if your shape is realistic, correct, cut the fabric, sew the pieces together, note that this wasn't quite right and try again...)

Instead I'd like to show you a special kind of seam I noticed on my shorts: The felled seam. They are often used on jeans because they are very sturdy. When you see a double stitched seam on your trousers that bulges slightly, this is probably a felled seam. On my shorts, there is a felled seam on the V-shaped part above the back pockets.

And that's how it works: The parts that you want to connect by a felled seam need more seam allowance than usual, about 2 cm. Pin them together with the left sides facing each other and sew them together.

Cut one of the seam allowances back to about half a centimeter.

Fold the longer seam allowance in half. Then wrap it around the smaller seam allowance. For a good drawing on how this works, you can also check out this link: http://www.schneidern-naehen.de/kappnaht

Finally, iron the seam, pin it down and stitch it close to the edge. And that's basically it!

Many greetings
Eta Carina

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