Donnerstag, 31. Mai 2018

Fantasy Basel 2018

Hallo allerseits

Alle Jahre wieder findet die Fantasy Basel statt und wir waren natürlich auch dieses Jahr dort. Und auch diesmal gab es wieder viel zu sehen, hören und auszuprobieren.

Am Freitag waren wir als Figuren aus Susanna Clarkes Roman "Jonathan Strange & Mr Norrell" unterwegs. Die Geschichte spielt zur Zeit Napoleons in England. In diesem England galt Magie für Jahrhunderte als ausgestorben, nun kehrt sie jedoch durch die zwei Zauberer Jonathan Strange und Mr. Norrell zurück. Das Buch ist sehr detailreich und elegant geschrieben und ausser den beiden Titelfiguren kommen noch jede Menge andere Charaktere vor. Wie jene beiden, die wir darstellten: Dominik war der Strassenmagier Vinculus und ich der "Herr mit Haar wie Distelwolle", ein Elf mit düsteren Absichten.

Foto: Jules

Aber zurück zur Fantasy Basel: Einige besonders faszinierende Stationen gab es gleich im Eingangsbereich. Dort hatten nämlich die Wasteland Warriors ihr Quartier aufgeschlagen. Ganze Fahrzeuge hatten sie umgebaut und auf das Leben nach der Apokalypse angepasst. Und einer der Warriors hat uns gehörig erschreckt!


Wasteland Warriors

Düster ging es weiter bei Ali Abbas. Der hat sich auf das Modifizieren von Computern spezialisiert. Die Verwandlungen gehen zum Teil so weit, dass ich mir nicht mehr sicher war, was ich da überhaupt anschaute. ("Okay, das muss ein PC sein, es hat ja eine Tastatur vorne dran, aber was...? Wo...? Haben diese Röhren eine Funktion oder ist das echt alles nur zur Dekoration?")



"A Tribute To H.R. Giger" by Ali Abbas

Viel Zeit haben wir beim Game Design-Bereich verbracht. Dort konnte man Spiele von mehreren Schweizer Game-Entwicklern ausprobieren. Wie zum Beispiel -ja, wir machen postapokalyptisch weiter- "Doomsday Bunker" von Henry Raymond, wo man zwischen einzelnen Luftangriffen geschickt Ressourcen sammeln und Bunker bauen muss. Oder das liebliche "Letters", bei dem man sich durch die Seiten eines Tagebuchs bewegt und Rätsel löst, indem man mit Worten spielt. Oder "Purgatory" von Joel Mayer, einem unheimlichen Point-and-click Adventure in Retrografik. Ooooder "Sea of Fatness", das etwas schwierig zu erklären ist. Also, du steuerst ein Meer von kleinen, dicken Menschen, indem du sie mit Burger lockst, um mit ihnen das Boot eines gewissen Präsident Trumpet zum Kentern zu bringen. Ist schräg, macht aber Spass! Mein Liebling aber war "Cendric", ein RPG mit liebevoll gemachten und herausfordernden Levels und wunderschöner Musik. Nebenbei ist das Spiel auf Schweizerdeutsch geschrieben, und so gut wie jede Figur, der man begegnet, scheint einen anderen Dialekt zu sprechen. Uhuere guet!

Sea of Fatness

Auch Bernina waren mit einem Stand vertreten. Für einen futuristischen Anstrich reichte es, bei einer Nähmaschine die Abdeckung abzunehmen und sie von selber laufen zu lassen. Das war zwar simpel, aber wirkungsvoll, und musste deshalb unbedingt als Foto dokumentiert werden.


Apropos nähen: An Atelier Sternenkinds Stand fand ich diese Blätter (und ganze Kleider), die in einer ganz speziellen Technik genäht waren. Wie sie erklärte, werden erst mehrere Stoffschichten aus alten Kleidern übereinandergenäht und dann wieder aufgeschnitten. So entsteht eine organisch aussehende Struktur, die Kleider sehen fast aus wie wirklich bewachsen. Das faszinierte mich sehr, vorallem, da ich für mein Cosplay ja Blätter aus Stoff auf meinen Mantel gestickt hatte. Ich bin zwar mit meinem Resultat recht zufrieden, aber man stelle sich nur mal vor, wie toll es ausgesehen hätte, wenn ich diese Technik beherrscht hätte!

Ihr gegenüber hatte Elfi Folletti ihren Stand. Sie macht unter anderem Zauberhüte aus Palmenblätter, was ich so auch noch nie gesehen hatte.

So vergingen die beiden Tage, die wir in Basel waren, und es gab noch viel mehr zu erleben: Aufwändige Cosplays, spannende (aber akkustisch z.T. schwer verständliche) Vorträge, talentierte Illustratorinnen... und ein TIE-Fighter, der zwischenzeitlich im Innenhof gelandet und am nächsten Tag schon wieder verschwunden war.

Fantasy Basel, es war wieder eine Freude! Bis wohl auch nächstes Jahr.
Eta Carina


Hello everyone

So, Fantasy Basel was on again and of course we where there too. And, like every year, there was a lot to see, hear and try out.
On Friday we went as characters from Susanna Clarkes novel "Jonathan Strange & Mr Norrell". The book takes place in England during the Regency era. In this alternative England magic was thought to be dead for centuries, until the two magicians Jonathan Strange and Mr. Norrell bring it back. The book is filled with fine details, eloquently written and has plenty of characters besides the title figures. Like the two we where cosplaying: Dominik was playing the street magician Vinculus and I was the "gentleman with thistledown hair", a Faerie that causes the magicians troubles.

But back to Fantasy Basel: Some especially fascinating stations where right in the entry area. Because that's where the Wasteland Warriors had set up their camp. They had altered whole vehicles to adjust to a life after the apocalypse. And one of those warriors really startled us!

The tone remained dark on Ali Abbas' booth. He specialises in modding computer cases. Those alterations go so far that I sometimes wasn't sure anymore what I was looking at ("Okay, so it must be a computer, because it has a keyboard in front, but what....? Where...? Are those pipes maybe working or is it really just decoration?")

We also spent a long time in the game designing part. There you could try out games by Swiss developers. Like -also postapocalyptic- "Doomsday Bunker" by Henry Raymond, where you have to collect ressources and build shelters in between air raids. Or the lovely "Letters", where your gaming character moves through the pages of a journal and solves puzzles by playing with words. Or "Purgatory" by Joel Mayer, a scary point-and-click adventure with a retro aesthetic. Ooor "Sea of Fatness" ...which is hard to explain. So, you are controlling a sea of tiny, fat people by feeding them burgers, so you can overturn the boat of a certain president Trumpet. It's as weird as it sounds, but it's funny! But probably my favourite was "Cendric", a lovingly designed RPG with tricky levels and wonderful music. And besides, the game is written in Swiss german and almost every character you meet seems to have a different dialect. Uhuere guet! 

Bernina was there too. All they had to do to achieve a futuristic look was to take off the cover of a sewing machine and make it run automatically. That was simple but intriguing, so of course I had to take a photo.

Apropos sewing: On Atelier Sternenkind's stand I found those leaves (and whole clothes) sewed in a very special technique. She explained that she would sew several layers of old fabric on top of each other and then partly cut it open again. This makes for an organic texture, that almost looks like really grown. I was very fascinated, especially as for this year's cosplay, I had stitched leaves on my coat, wanting it to look overgrown as well. And while I think my take was not bad, just imagine how amazing it would have looked had I known this technique!

On the other side of Sternenkind was Elfi Folletti. She makes, among other things, magic hats out of palm leaves, which is something I've never seen before.

So the two days we where in Basel went by fast, and there where a lot of other things to see: Intricate Cosplays, interesting (although sometimes accousticly hard to follow) lectures, talented illustrators... and a TIE-Fighter that landed in the courtyard and then dissapeared again the other day.

So, Fantasy Basel, it was as always nice to see you! See you next year I think!
Eta Carina


Mittwoch, 9. Mai 2018

Eine Kleinigkeit der Lady

Guten Abend

Ich war ziemlich erschrocken, als ich mich heute bei Blogger angemeldet hatte und sah, wie weit mein letzter Post zurückliegt: Februar! Nun, meine Leserschaft ist sehr überschaubar, trotzdem tut mir das leid. Tatsächlich nähe ich in letzter Zeit weniger und bin mehr mit anderen Sachen beschäftigt: Eine Reise planen, eine neue Sprache lernen... und "Breath of the Wild" spielen (diese Phase ist mittlerweile zwar wieder vorbei...) Tatsächlich war ich aber immer auch dran, ein neues Kostüm für die Fantasy Basel zu planen und zu nähen, die ja morgen wieder startet.
Nun, dieses Jahr ist es eine ziemliche Punktlandung geworden, aber mittlerweile bin ich mehr oder weniger parat. Ich arbeite nur noch an einigen Details, wie diesem etwas makabren Accessoire, das ich euch gerne zeigen möchte. Und wenn ihr erraten könnt, zu welcher Figur bzw. zu welchem Buch das Ding gehört, also, dann seid ihr einfach Klasse :-) Und wenn nicht, schreibe ich dann ja im nächsten Post darüber.


"Zuerst fand Stephen das ein bisschen ungewöhnlich, aber seine Überraschung legte sich gleich wieder, und wenn jemand ihn in diesem Augenblick danach gefragt hätte, hätte er geantwortet, dass Gentlemen häufig Finger in kleinen Dosen mit sich trügen, und dies sei nur eins von vielen Exemplaren, die er gesehen hätte."

Es handelt sich also um eine Dose mit einem Finger darin. Die Dose (ohne Finger) fand ich nach längerer Suche auf tutti.ch.


Ich umnähte ein kleines Schaumstoff-Polster mit Stoff und platzierte es in der Dose.


Nun brauchte ich noch den Finger einer Dame. Da ich aber keine fand, goss ich einen meiner Finger in Gips ab... Dazu formte ich Ton um meine Finger herum (zuerst dachte ich, ich könnte einfach mit meinen Fingern Löcher in den Ton bohren, aber nein, Ton kann erstaunlich unnachgiebig sein!)


In die fingerförmigen Vertiefungen im Ton goss ich dann flüssiges Gips und liess es aushärten.


Es war gar nicht so einfach, einen schönen Gipsfinger hinzubekommen. Entweder waren sie zu kurz, verbogen oder hatten Scharten. Die besten zwei Finger schliff ich dann mit einem Schleifpapier ab. Danach malte ich die sie an.


Die Dose hat im Buch eine spezielle Farbe, "...von einem wunderbaren Blau, das aber kein richtiges Blau war, sondern eher fliederfarben. Auch nicht wirklich fliederfarben, da eine Spur Grau darunter gemischt war. Um genauer zu sein, sie war von der Farbe des Kummers." Da ich das aber auch nicht vorrätig hatte, malte ich die Dose in mehreren Schichten mit gewöhnlicher blauer und violetter Acrylfarbe an. Das habe ich jetzt davon, dass ich alles im letzten Moment erledigen will! Nun, aber ich hoffe, die Besucher in Basel werden sich davon täuschen lassen.

Ich werde am Freitag und Samstag in da sein (am Samstag dann nochmals als Dolores). Hier auf dem Blog schreibe ich dann sicher wieder einen Bericht über unseren Besuch, sowie einen über den Rest des Kostüms. Das wären dann also genug Themen, um in Zukunft wieder etwas fleissiger zu schreiben. Also, man sieht sich!

Alles Gute
Eta Carina




Good evening

I was a little bit shocked when I logged into my blogger account today and saw, how long I haven't posted anything: My last post was in February! Well, I don't have that many readers, but I'm still very sorry! I actually had a lot of other things on my mind lately, like planning a journey and learning a new language... and playing "Breath of the Wild" (although this phase is over by now...) But I've also worked on a new costume for this years' Fantasy Basel, which is starting tomorrow.
It's been somewhat a precision landing this year, but I finally feel like I am ready now. I am only working on some minor details, like this slightly macabre accessory I'd like to show you. And if you can guess what character or book it belongs to, well you're just awesome :-) And if not then I'll write about it soon anyway.

The item in question is a box with a finger in it. After a prolonged search I found a box (without a finger) on tutti.ch. I sewed some fabric onto a small foam cushion and put it into the box. The next thing I needed was the finger of a lady. Since I couldn't find one I cast one of my fingers with plaster. I did this by forming clay around my fingers (first I thought I could simply poke holes into the clay, but was surprised to find that clay can be very solid!).
It wasn't easy getting a nice looking plaster finger. Most of them were too short, crooked or had jags. Finally, I took the two best fingers, sandpapered them so they would fit into the box and painted them.

In the book, the box has a very specific color, not quite blue and not quite lilac, "...to be more precise it was the color of hearache" But since I lacked that as well, I just painted the box in several layers of ordinary acrylic. This is what you get when you do everything last minute! But I think it's enough to deceive the visitors at Basel
I will be there on Friday and Saturday (On Saturday I will be Dolores again). I'll surely write a post about our visit and another one about the rest of the costume. So, theoretically, I have enough topics to write more regularly again in the future. So, see you!

Greetings
Eta Carina