Sonntag, 13. Oktober 2019

Neuer Rucksack: "Wo ist denn der kaputt?"


Guten Morgen!

Ich habe wieder einen Rucksack genäht, diesmal für Dominik. Wie schon meine neue Reisehandtasche habe ich ihn aus einem alten Militärmantel genäht. Der Stoff dieser Mäntel ist sehr stabil und hat eine schöne Farbe. Zudem habe ich diesmal mehrere Elemente wie Taschen oder den Kragen direkt in den Rucksack eingearbeitet. Übrigens, wusstet ihr, dass diese Mäntel "Kaputt" heissen? Als ich den gebrauchten Mantel gekauft habe, wusste ich es jedenfalls nicht. Zum Glück konnte ich es mir verkneifen, beim ehemaligen Besitzer zu fragen, wo denn dieser Mantel genau kaputt sein soll. Erst als ich dann im Stoffladen nach einem passenden Futter gesucht habe, hat mich die Verkäuferin dort aufgeklärt. The more you know...



So sah der Mantel vor der Verarbeitung aus. Ich zerlegte ihn dann in Einzelteile, um den Stoff besser zuschneiden zu können.

Der ganze Mantel

Der auffälligste Teil ist natürlich der Deckel mit dem aufgestickten Vogel. Dominik wünschte sich einen Alpensegler. Ich wählte zuerst Farben aus, die zum Stoff passten, positionierte die Vorlage und stickte ihn auf den Deckel. Die Paspel am Deckelrand machte ich übrigens aus Kork. Wenn ich mich in den Läden umschaue, scheint der Korktrend schon wieder vorbei zu sein. Das finde ich schade, denn ich halte es immer noch für einen super Lederersatz.

Das ausgewählte Garn
Motiv positionieren
Beim Sticken
Die Paspel
Der Deckel

Die Vordertasche habe ich wieder nach der gleichen Art gemacht wie bei meinen letzten Rucksäcken. Neu ist sie einfach breiter. Sie hat auch eine Klappe, für die ich den Mantelkragen verwendete.

Der Reissverschluss
Annähen des Kragens

An der linken Seite hat es eine weitere Tasche. Hier konnte ich praktischerweise einfach die Stelle im Stoff verwenden, wo sowieso schon eine Manteltasche war.

Die Manteltasche
Das zugeschnittene Stück mit der Tasche
Vorder- und Seitentasche

Als ich die Idee zum Rucksack hatte, hatte ich Bedenken, dass der Wollstoff sich am Rücken unangenehm anfühlen könnte. Vielleicht würde der Stoff kratzen oder zu warm sein? Darum ist das Rückenteil nicht aus Wollstoff. Ich setzte das Rückenteil stattdessen aus drei Lagen Stoff zusammen, ähnlich wie bei Wanderrucksäcken: Zuunterst ein Polster, damit der Stoff weich ist. Darüber dann Futterstoff und ein Netz, die schnell trocknen sollten, falls der Träger anfängt zu schwitzen. Das war zwar ziemlich aufwändig, aber ich denke, der Rucksack ist so wirklich komfortabler. Die Träger-Innenseiten habe ich jedenfalls auf die selbe Art gemacht.

Futterstoff + aufgebügeltes Polster
der Netzstoff
Ich habe den Netzstoff nicht nur am Rand, sondern auch in der Mitte mit mehreren Linien abgesteppt.
Das fertige Rückenteil

Für die Träger verwendete ich im unteren Teil Gurte. So lässt sich die Länge besser verstellen. Die Enden habe ich in Kork eingefasst und zwischen die Seiten genäht.

Die Gurte
Die Einfassungen
Der untere Teil der Träger

Gewöhnlich schreibe ich am Schluss ja, was ich alles gut und schlecht finde an dem Ding, das ich gerade genäht habe. Hier mache ich das nicht, denn ich bin wirklich sehr zufrieden mit dem Resultat! Es war sehr aufwändig, aber ich finde, es hat sich gelohnt. Nun überlege ich mir, was ich mit dem restlichen Stoff noch nähen könnte.

Liebe Grüsse
Eta Carina



Good morning!

I've sewn another backpack, this time for Dominik. Like my new travelling bag it's made out of an old military coat. The fabric of those coats is a very sturdy and beautifully coloured wool. And I could incorporate elements like the collar or a pouch directly into the backpack. By the way, did you know that this kind of coat is called "Kaputt" (Which is German for "broken")? When I bought this coat I certainly didn't know. Fortunately I resisted the urge to ask the former owner where exactly the coat was broken. It was only when I went to get some lining for the backpack that the saleslady in the shop explained that that's actually the name of the thing. The more you know...

So, the coat was actually pretty whole when I got it and I had to cut it apart first. Then I started sewing. My favourite part is the top with the stitched bird. Dominik wished for an Alpine swift, so I searched for a good photo, chose matching yarns, positioned the bird and finally stitched it. I love stitching, but it takes a lot of time. By the way, the passepoile on the edge is made out of cork. Judging from what I saw in stores, the trend of sewing with cork seems to be fading already. Which I find sad, because I still think it's a great alternative to leather.

In the following pictures you can see how I used the collar as the lid for the front pouch and the coat's poach for the sides.

When I first got the idea for this backpack I was worrying that the wool might feel uncomfortable on the back. Maybe it would itch or be too warm? That's why I decided to use other materials for the back part: I layered a padding fabric, synthetic lining and a net fabric, like they do for outdoor backpacks. This way, the backpack should feel cool and dry fast in case of sweating. This might have been a little time-consuming, but I think it was worth it. Anyway, the insides of the straps where done in the same way.

I usually write about what I like and dislike about the thing I just sewed at the end. I won't do that this time, because this time I'm really happy with the result! I think it's a very elaborate piece of work and I like how it turned out. At the moment I'm just wondering what other things I could sew with this fabric. So maybe come back again?

Love
Eta Carina

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen