Sonntag, 15. November 2020

Panorama-Rock

Panorama gestickt
 

Ihr Lieben

Hoffentlich seid ihr alle wohlauf. Ich möchte mich in aller Form entschuldigen, dass ich hier so lange nichts Neues mehr geschrieben habe. (Ein Bild auf Instagram zu posten geht aber auch viel schneller als verständlich zu beschreiben, was man denn da genau gemacht hat!) Der letzte Entwurf, an dem ich auf diesem Blog gearbeitet habe, trägt den Namen "Sommerklamotten"! Tja, das ist für dieses Jahr wohl definitiv gelaufen. Allerdings war ich nicht untätig. Heute geht es um einen nicht besonders sommerlichen, aber ziemlich aufwändigen Rock, den ich vor ein paar Wochen genäht habe.

Wenn ich nicht gerade nähe, gehe ich unglaublich gerne wandern, dieses Jahr noch mehr als je zuvor. Mit der Zeit habe ich angefangen, die Namen der Berge zu lernen, die man von meinem Wohnort aus immer wieder sieht. Und dann hatte ich die Idee, dass sich so ein Panorama doch auch auf einem Kleidungsstück gut machen würde. 


Panorama Sonnenberg
(Fast) dasselbe Panorama wie beim Rock. Aussicht vom Sonnenberg in Luzern.
 

Ich arbeitete mit Schablonendruck und Stickerei, wie ich das bereits bei meinem Blumenrock getan hatte. Weil das schon aufwändig genug war, nähte ich den Rock selber nicht von Grund auf neu, sondern verwendete eine Jeans aus dem Secondhandladen, die ich umnähte. Aber eins nach dem anderen:

Zuerst schnitt ich die Hosenbeine ab. Danach schnitt ich daraus zwei Rechtecke zu, die ich besticken und, um 90 Grad gedreht, wieder annähen wollte.

Hosenbein

Rock Einzelteile
Die Einzelteile

Ich benötigte auch ein genaues Panorama. Dazu konnte ich auf die wunderbare Internetseite https://www.udeuschle.de/panoramas/makepanoramas.htm zurückgreifen. Man gibt seinen Standort und die Blickrichtung auf einer Karte ein et voilà, die Internetseite berechnet, wie das Panorama von dort aussieht und wie all die Gipfel heissen! Für meine Zwecke musste ich dann aber mehrere Panoramas in einem Bildbearbeitungsprogramm zusammensetzen. Auch das Finden eines guten Ausschnitts war nicht ganz einfach.

 

Panorama
Das zusammengefügte Panorama (für den Blog stark verkleinert)

Schliesslich druckte ich das Panorama aus und übertrug es auf eine groooooosse Plastikfolie. Dabei merkte ich, dass es wohl nicht genügen würde, nur die Horizontlinie zu drucken. Schliesslich stehen ja einige Berge weiter vorne als andere. Also machte ich 4 verschiedene Schichten.


Druckschablone
Nicht die Druckfolie selbst, sondern nur die herausgeschnittenen Teile

Die einzelnen Teilbereiche sind nach unten abgeschlossen. Das würde ich nächstes Mal anders machen, denn es brauchte sehr viel Farbe, um die einzelnen Schichten zu überdecken. Mir gefällt es aber eigentlich besser, wenn die Farbe, wie bei der 1. Schicht, nicht zu stark deckend aufgetragen ist.

Textildruck 1
1. Schicht

Textildruck 2
Druck in vier Schichten

Dann ging es ans Sticken. Die Konturen waren simpel, aber die Namen der Berge musste ich mehrmals wieder aufmachen. Schliesslich sollte die Schrift einheitlich daherkommen. Erschwerend kam hinzu, dass ich keinen Stickrahmen verwendete, um die aufgedruckte Farbe zu schonen.

besticktes Panorama
Das bestickte Panorama

Auf die Rückseite bügelte ich ein dünnes Vlies, um die Fäden zu schützen. Ich nähte das bestickte Rechteck mit dem zweiten, nicht Bestickten seitlich zusammen, nähte einen Saum und raffte den Stoff oben leicht zusammen, so dass er gleich weit war wie das obere Hosenteil. Dann nähte ich diese bestickte Rüsche an das Hosenteil.

Vlies aufbügeln
Vlies aufbügeln

Wenn ich die Stickerei weniger breit gemacht hätte, wäre das Rüschen nicht nötig gewesen und der Rock flacher ausgefallen. Damit wäre das Panorama wohl noch besser zur Geltung gekommen. Aber ich wollte einfach so viele Berge wie möglich drauf bringen. So oder so mag ich diesen Rock, auch wenn er eine Menge Arbeit bedeutete!

Übrigens habe ich diesen Rock nicht für mich gemacht (auch wenn ich ihn im untersten Foto vorführe). Er ist zu kaufen im Spektrum in Luzern, zusammen mit einigen kleineren (und günstigeren) Accessoires. Eigentlich wäre dieses Design aber wie gemacht für Auftragsarbeiten. Schliesslich sieht man von überall andere Berge und obwohl ich mich nicht als besonders patriotisch sehe, kann das "Heimpanorama" ja doch Erinnerungen und eine Art Verbundenheit auslösen, wie es die Ausblicke eines beliebigen anderen Ortes nicht können.

Panoramarock

Panoramarock

Ob Häuser oder Berge, ich hoffe, ihr kommt ebenfalls dazu, ab und zu eine schöne Aussicht geniessen. Bleibt gesund!

Eta Carina


 

Hello my dears

I hope you are all well. I want to apologize very much for not having written anything for such a long time. (Posting a picture on Instagram turned out to be so much easier than writing about how to exactly do things!) The last "clothes for summer"! Well, that one's definitely over for this year. But I haven't been idle. Today, I want to write about a not very summerly, but pretty intricate skirt I've made some weeks ago.

When I'm not busy sewing, I love to go hiking, this year more than ever. Over time I started to learn the names of some of the recurring mountains. This got me to the idea that a panorama might look chic on clothes too. I used stencils and embroidery, like I had done before on my floral skirt. As this is very time consuming I didn't want to sew the skirt from scratch. So I bought a pair of jeans second hand and turned it into a skirt. It went like this:

First I cut away the legs. Then I cut out two rectangles I wanted to embroider and sew on again, turned by 90 degrees.

 I also needed an accurate panorama. For this purpuse I used the wonderful site https://www.udeuschle.de/panoramas/makepanoramas.htm. You simply select a place and direction on a map and voilà, it calculates what the panorama will look like and how all the summits are called! For my skirt, I needed to combine several panoramas with an image editor. It was tricky to find a good picture section.

Then I printed out the panorama and transferred it onto a huuuuge plastic sheet. That's when I realized it wouldn't be enough to just print the horizontal line. Some mountains are nearer, some further away. So for the mountains to be recognizable, I had to print them in four layers. Those layers are delimited at the bottom. I'd rather not do that next time, because I needed a lot of paint to cover the edges between the neighbouring layers. But it looks much better when the layers aren't too opaque, as in my first layer.

After that I began stitching. The contours where easy enough, but I had to retry the names of some mountains several times, because it was difficult to make the letters all look consistent. I also couldn't use an embroidery hoop because I feared it could damage the paint.

On the backside I ironed on a thin lining fabric to protect the threads. I then sewed the two rectangles together, made a seam and ruffled the fabric on the upper side so it would fit to the rest of the trousers. Then I sewed it all together. 

The ruffling wouldn't have been necessairy if the rectangles were smaller. I think this would have made for a flatter skirt. I guess I just wanted to fit as many summits onto the skirt as possible. But even so, I like how it turned out.

By the way, I haven't made this skirt for myself (although I am wearing it in the last picture). It is for sale at the Spektrum Store in Lucerne, along with some of my other (less expensive) Accessories. But I feel like really, this design would be ideal for individual commissions. Because of course, depending on where a person lives, they see very different panoramic views. And although I don't consider myself to be very patriotic, I think ones "personal panoramas" can be linked with memories and emotional attachment like any other views simply aren't.

Whether it's skylines or mountains, I hope you get the chance to enjoy some great views too from time to time. Stay healty!

Eta Carina




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