Mittwoch, 15. Juli 2020

Shibori-Varianten


Ihr Lieben

Im Oktober werde ich einen Kurs im Shibori-Färben geben (Bei Interesse: der Kurs ist auf tintas.ch ausgeschrieben). Unter anderem deshalb habe ich letzte Woche einige etwas aufwändigere Shibori-Varianten ausprobiert. Und einige davon erkläre ich nun hier genauer.


maki-age shibori


maki-age shibori
Maki-age. Oder wie es Dominik nennt: Überfahrenes Tuch

Die meisten der Muster, die ich ausprobiert habe, werden genäht. Am einfachsten ist es natürlich, geradeaus zu nähen, wie beim maki-age shibori.

Linien mit wasserlöslichem Stift einzeichnen.

Linien mit einem starken Faden nachnähen.

Fäden zusammenziehen und abbinden.


Übrigens: Natürlich muss man alle Stoffstücke nach dem Abbinden immer zuerst wässern und dann in einem Becken färben. Das habe ich in einem früheren Post schon etwas genauer beschrieben, hier könnt ihr es nachlesen.

karamatsu shibori


karamatsu shibori
karamatsu shibori.

Auch beim karamatsu shibori wird genäht, zuerst wird der Stoff aber gefaltet.

Ich faltete den Stoff einmal in der Hälfte.
Den Kreis habe ich dann mithilfe eines kleinen Beckens eingezeichnet.

Ich zeichnete mehrere konzentrische Kreise und nähte sie von Hand nach.

Die einzelnen Fäden werden dann wieder zusammengezogen und verknotet.



ori-nui shibori

ori-nui shibori
ori-nui shibori


Auch beim ori-nui-shibori wird der Stoff gefaltet vor dem Nähen.

Die Linien einzeichnen...

...den Stoff an der ersten Linie falten und mit einem Überwendlingsstich der Faltkante entlangnähen.

Für jede Linie wird der Stoff einmal gefaltet.

Am Schluss muss man die Fäden natürlich wieder zusammenziehen und verknoten.


Das geht natürlich auch mit Wellenlinien:

maki-nui shibori


origami shibori

origami shibori
origami shibori

Bei dieser Variante wird der Stoff zuerst mehrmals ähnlich wie bei einem Schnipp-Schnapp-Spiel nach innen gefaltet. Am Ende wird der Stoff durch alle Schichten hindurch zusammengenäht, was recht streng war. Ich hatte verschiedene Nähvarianten ausprobiert, am Ende sah ich aber keinen Unterschied zwischen den verschiedenen Stichen. Hauptsache, es hält gut zusammen!

1. Faltung...

2. Faltung...

3. Faltung...

4. Faltung!

Die Schichten werden alle zusammengenäht.




koboshi shibori

koboshi shibori
koboshi shibori


Die letzte Färbung heisst koboshi. Damit die Kreise in der Mitte ganz weiss bleiben, muss man den Stoff mit Plastikfolie schützen.

Ich zeichnete ein Raster und Kreise auf den Stoff.

Danach schnitt ich kleine Quadrate aus Plastikfolie zu. Ich verwendete die dünne Folie, die man verwendet, um beim Wändestreichen die Möbel abzudecken.

Damit die Kreise schön rund werden, bindet man Murmeln oder -in meinem Fall- Glassteine unter den Stoff.

Zum Festbinden sind Gummibänder am einfachsten.
Ich musste aber auch noch Faden verwenden, da ich zu wenig Gummibänder hatte.

Können wir einen Moment innehalten und einfach bewundern, wie hübsch die Steine im Wasser aussehen?

Im Nachhinein hätte ich die Kreise besser etwas weiter auseinander gesetzt. Sonst hatte ich aber viel Freude an den Mustern! Aber woher kenne ich all diese Techniken und weiss auch noch, wie sie heissen? Ich habe sie in einem Buch nachgelesen: "Shibori. Traditionelles Färben neu interpretiert" von Christiane Hübner. Wenn ihr Lust bekommen habt, selber die eine oder andere Technik auszuprobieren, wisst ihr ja jetzt, wie. Oder ihr besorgt euch auch ein Buch. Oder... hm, kommt zu mir an den Kurs?

Liebe Grüsse
Eta Carina



Hello my dears

In October, I'll be hosting a workshop, where I teach about shibori dyeing. (If you're interested you can sign up on tintas.ch) That was one of the reasons I tried some more elaborate shibori variants. I've documented some of them here.
Most of these pattern require you to sew by hand and then tie the ends of the threads together tightly. The most straightforward variant is called maki-age shibori.

maki-age shibori

  1. Draw straight lines upon the fabric. I used a watersoluble pen.
  2. Sew the lines with a strong thread.
  3. Tie the thread ends together.
  4. As always with sibori, water the fabric and then dye it in a vat.
(Here's one of my older posts for more details about this step)

karamatsu shibori

  1. Fold the fabric in half.
  2. Draw a semicircle (I used a plastic bowl).
  3. Draw smaller concentric circles.
  4. Sew the circles.
  5. Pull and tie the threads.


ori-nui shibori

  1. Draw where you want your lines (they can be waves too!).
  2. Fold the fabric along the first line.
  3. Use an overcast stitch to sew along the folded edge.
  4. Repeat this for every line.
  5. Pull and tie the threads again.

origami-shibori

  1. Fold the corners to the middle of the fabric several times (I did this 4 times).
  2. Sew through all the layers to keep the fabric in place (I tried a different stitch in every corner and they all worked. Just make sure it's tight enough).


koboshi shibori

  1. Draw the pattern onto the fabric (I used a glass for the circles).
  2. Cut squares from a thin plastic film. The film will keep the dye away from the fabric in the centre of the circles.
  3. Lay the film onto the fabric and hold a marble or glass pebble underneath the fabric.
  4. Using rubber bands, fixate the foils and pebbles.

In hindsight I would have preferred the circles wider apart. But otherwise I like the new patterns. But how come I know all these patterns and their names? I simply read them up in a book: "Shibori. Traditionelles Färben neu interpretiert" by Christiane Hübner. And if maybe you'd like to try some patterns for yourself, well now you know how. Or you also get a book. Or, hm, you might... consider coming to my workshop?

Love
Eta Carina



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